Ein Merkmal des Menschen ist der Wissensdurst und die Neugier – Man möchte sich und seine Rolle im Leben einordnen und stellt sich unentwegt existenzielle Fragen wie „wer bin ich?“, „was tue ich?“, „warum tue ich?“, „wie ist das Universum entstanden?“, „welche Rolle spielt die Menschheit dabei?“ oder „welche Rolle spiele ich dabei?“.
Für alles verlangen wir eine plausible Erklärung – und das war schon immer so.
Vor allem sind wir auch in der Lage dazu – technisch, geistig und körperlich – eben solchen Dingen auf den Grund zu gehen.
Dass der Mensch aber auch ein destruktives Wesen sein kann und oft auch einfach ist, bewies die Geschichte allemal. Gründe sind Habgier, das Verlangen nach Macht und der Missbrauch dieser. Doch bevor wir noch in eine gesellschaftskritische Geschichtsstunde verfallen, sagen wir doch einfach mal worum es hier geht:
Wissen Sie, was am 24. April 2013 passiert ist? Nein?
Wissen Sie, was am 11. September 2001 passiert ist? Ja.
Am 24. April 2013 stürzte das Fabrikgebäude Rana Plaza in Bangladesh ein, wobei 1.135 Menschen starben und 2.438 verletzt wurden und die Textilindustrie zu neuen Maßnahmen bewegen sollte.
Es geht nicht darum, zu verurteilen oder geschichtliche Daten abzufragen; vielmehr soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass es Katastrophen gibt, die mehr in Erinnerung bleiben und welche, die nicht ad hoc aufgerufen werden. Der 11. September hat sich seit jenem Tag als Trigger etabliert, bei diesem Datum schlägt jedem ein Gedanke wie ein Blitz durch den Kopf. Der 24. April könnte diesen Status sicher auch erreichen – aber längst nicht so sehr wie es der 11. September es tut.
Dabei sind alle Katastrophen, bei denen Menschen ums Leben kommen und verletzt werden, es wert, zu gedenken, und genau hier greift der Fashion Revolution Day, um den sich eine ganze April-Woche rankt. Durch die Ereignisse vom 24. April ins Leben gerufen, ruft die Gruppe sowohl Privatmenschen, Unternehmen, Lieferanten, Einzelhändler, Studenten, Journalisten als auch Hersteller – also alle aktiv und passive Beteiligten der Bekleidungsindustrie – dazu auf, ihre Stimmen in dieser Woche und speziell an dem Gedenktag selbst zu erheben.
Was ist die „Fashion Revolution“?
Dem Desaster in Bangladesh 2013, bei dem die achtstöckige Textilfabrik Rana Plaza einstürzte, 1.135 Menschen getötet und 2.435 verletzt wurden, wird durch die Fashion Revolution jedes Jahr aufs Neue gedacht. Diese Tragödie jährt sich 2019 zum 6. Mal – der Fashion Revolution Day möchte an diese Katastrophe erinnern und fordert die Stimmen aller in den sozialen Medien mit dem Hashtag #whomademyclothes?
Hinter der Fashionrevolution steht ein Traum von Menschen, die Kleidung lieben – aber nicht auf Kosten von Menschen oder der Zerstörung unseres Planeten. Diese Aspekte werfen Diskussionen auf zum Thema Nachhaltigkeit im Allgemeinen und speziell zu den Big 3 der Nachhaltigkeit: Die soziale, die ökologische und die ökonomische.
Ein Manifest untermauert die Werte und kann hier nachgelesen und verinnerlicht werden ?
Wie kann ich mich einbringen?
Jedem der oben aufgeführten Beteiligten – also wirklich jedem! – wird die Möglichkeit gegeben als Sprachrohr für eine faire Bekleidungsindustrie zu fungieren:
Neben den zahlreichen Moves weltweit – somit auch in diversen Städten innerhalb Deutschlands – kann auch der Hashtag #whomademyclothes genutzt werden oder man kann ein Foto von sich posten auf dem man sein Shirt auf links trägt und das Label „Made in…“ kenntlich macht.
Nachhaltigkeit ist kein Wunschkonzert!
Die Sorge um das Wohlergehen zukünftiger Generationen steht hier im Vordergrund, diese soll hier durch den „klassischen“ Umweltschutz gewährleistet werden: Menschliche Handlungen beeinflussen unser Ökosystem, gerade im logistischen Bereich: Produktionsprozesse, Produktion und Dienstleistungen – all das wirkt sich auf das Ökosystem aus.
Was sind die traditionellen Ziele eines Unternehmens?
Die klassischen Ziele eines Unternehmens sind denkbar einfach: Die Maximierung des eigenen Unternehmenswertes und die Steigerung der Rentabilität der Produkte und Dienstleistungen.
Um eine ökologische Nachhaltigkeit heutzutage gewährleisten zu können, dürfen diese Ziele – so nachvollziehbar sie auch sind – nicht die einzigen im Wertsystem eines Unternehmens in der heutigen Zeit sein: die wirtschaftlichen Ziele und Methoden müssen demnach angepasst und überprüft werden. Es geht bei Ökologie (altgriechisch für oikos Haus/Haushalt logos Lehre also Lehre vom Haushalt) bezeichnet ursprünglich die Untersuchung der Beziehungen zwischen Lebewesen untereinander zu ihrer unbelebten Umwelt. Heute verstehen wir Ökologie und ökologisch als ein Verhalten, welches auf schonende Art und Weise mit Umweltressourcen umgeht.
Da haben wir’s ja schon.
Wenn man überlegt, was es bedeutet Produkte herzustellen, gelangen wir ziemlich schnell zu dem Punkt mit den Ressourcen. Klar, als Endverbraucher scheinen diese Dinge weit weg, und das Produkt, das wir tragen oder in Händen halten verbirgt die Prozesse und die Anforderungen das es in seiner Produktion an die Umwelt hat.
Nein, eine ökologische Nachhaltigkeit bedeutet nicht, dass wir auf diese Gegenstände verzichten sollen und nein, es bedeutet auch nicht, dass wir uns aufgrund der Entfernung darum keine Gedanken machen sollen. Dabei spielen die Nutzung von erneuerbaren Ressourcen und die Minimierung des Einsatzes von nichterneuerbaren Ressourcen eine wichtige Rolle. Eine nachhaltige Entwicklung erfordert allerdings auch, die wirtschaftlichen Ziele und Methoden zu prüfen. Das wirtschaftliche Ziel kann nicht mehr allein darin bestehen, den Unternehmenswert zu maximieren und die Rentabilität der Produkte und Dienstleistungen zu steigern.
Seit der Tragödie um das Rana Plaza wurde natürlich nicht nur bezüglich des Umweltschutzes und der Ressourcen Diskussionen losgebrochen – Innerhalb der Bekleidungsindustrie geht mit der ökologischen auch die soziale Verantwortung einher.
Gerechte Löhne, faire Arbeitsbedingungen – seit Rana Plaza ein großes Thema. Auch wenn es (noch) keine einheitliche Definition gibt, kann man doch im groben die relevanten Wert festlegen, die eine menschenwürdige Arbeit schaffen. Die Soziologen Beate Littig und Erich Grießler sagen: „Dabei geht es darum, Werte darüber zu entwickeln, wie sich unsere Gesellschaft entwickeln soll, welche die Ideale sind, die die gesellschaftliche Entwicklung einlösen soll.“
Denn:
„Die (Erwerbs-)Arbeit ist in modernen (Erwerbs-)Arbeitsgesellschaften der Dreh- und Angelpunkt der gesellschaftlichen Ordnung wie auch der individuellen Lebensentwürfe und Existenzsicherung und darüber vermittelt der individuellen Bedürfnisbefriedigung.“
Dabei kann und soll soziale Nachhaltigkeit nicht nur von einzelnen Personen, sondern besonders von Unternehmen übernommen werden, die sogenannte Corporate Social Responsibility (CSR).
Im Fokus der CRS steht demnach nicht etwa im Fokus was mit den Gewinnen geschieht, sondern wie diese erwirtschaftet werden. CSR geht weit über Spenden und andere „gute Taten“ hinaus und betrifft eher die soziale und ökologische Verantwortung eines Unternehmens und auch nachhaltig ausgerichtetes Wirtschaften, also der ökonomischen Verantwortung.
Zusammengefasst ist ein Unternehmen nachhaltig, wenn dieses umweltfreundlich, ethisch und sozial verantwortlich und ökonomisch erfolgreich handelt.
Wenn wir nicht jetzt anfangen, wann dann?
Ja, es dauert, bis sich die Veränderungen global auswirken und ja, vermutlich kriegen wir diese bei hoffentlich erfolgreicher Umsetzung auch gar nicht mehr mit. Die Menschheit hatte Zeit genug die Welt auf den Vormarsch der Zerstörung zu bringen, jetzt dauert es auch, bis wir das wieder gut machen können. Auch wenn wir den Kuchen langsam essen, bleibt er trotzdem lange auf den Hüften. Der angefressene Speck betrifft in diesem Falle aber nun die ganze Welt, und die wird von vielen Lebewesen bewohnt, und dummerweise verursach(t)en Menschen den Schlamassel und dummerweise müssen wir die Suppe dann auch auslöffeln.
Und genau da wohnt der Casus Knacksus, genau da beginnt die Verantwortung, genau deswegen ist das so ein großes und – bei aller Positivität und Sympathie für das Thema Nachhaltigkeit, „für die man ja ist“ – doch unleidiges Thema. Viele sind ja „für Nachhaltigkeit“, aber etwas dafür zu tun ist langwierig und erfordert vor allem Konsequenz.
Jede Gruppe ist ein Zahnrad in dem ganzen Mechanismus, Unternehmen ein etwas Größeres, aber trotzdem müssen alle ineinandergreifen und was tun, um den Prozess am Laufen zu halten.
Die überzeugte und motivierte Privatperson kann schon viel in ihren Alltag einbauen – Unternehmen noch viel mehr mit einem wesentlich größerem Wirkungsradius, zumal diese mehr Kontakte zu Politik und Wirtschaft haben. Die Diskussion um Nachhaltigkeit ist schon längst in der Politik angekommen, wie die Klimakonferenzen seit 1973 bezeugen.
Aber wem erzählen wir das? Es sind schon so viele Unternehmen auf den Zug aufgesprungen, auch unsere Kunden.
Und Setlog?
Setlog teilt die Vision und den Traum der Fashion Revolution der Transparenz innerhalb der Bekleidungsindustrie. Nicht umsonst setzen wir uns seit mehr als einem Jahrzehnt dafür ein, die Lieferkette zu optimieren, fairer und transparenter zu machen. Unsere Software OSCA unterstützt die nachhaltigen Prozesse. Unsere SCM und VCM Systeme decken dabei diese Bedürfnisse ab. Bei unseren Kunden ist u.a. OSCA VCM längst im Einsatz, z.B. bei unserem Kunden Kik.
KIK erzielt Transparenz mit OSCA VCM
Bei dem Unglück von Rana Plaza ist Kik bekannterweise sehr präsent in den Medien aufgetaucht und erfuhr im Zusammenhang mit dem Einsturz viel Kritik. Kik handelte schnell und entschied sich für unsere Software Lösung. In der Kik Case Study, die sie kostenlos herunterladen können, erfahren Sie, wie das Unternehmen unser Produkt einsetzt:
KiK ist einer der größten deutschen Textilhändler. 250 Millionen Teile gehen bei dem Discounter pro Jahr über die Ladentheke. 60 Prozent kommt aus China und Bangladesch, weitere 20 Prozent überwiegend aus Pakistan und der Türkei. (Kik Case Study)
„OSCA VCM kann stand-alone oder in Kombination mit dem Supply Chain Modul OSCA SCM genutzt werden und beinhaltet die gesamte Lieferbeziehung ab Onboarding über Qualitätsmanagement, soziale und qualitative Audits inklusive Nachbesserungen, Dokumentenmanage-ment, Reportings und Ratings. „Bei Setlog war schon ein großes Verständnis für das Management von CSR-Prozessen vorhanden, das Preis-Leistungs-Ver-hältnis überzeugte uns und es war spielend einfach, das System unseren asiatischen Geschäftspartnern zu erklären“, nennt Lohmann als ausschlaggebende Punkte für die Entscheidung.“
Neben Kik haben sich viele weitere Kunden für unser Produkt und damit auch dafür entschieden, Verantwortung zu übernehmen. Wenn Sie mehr über OSCA erfahren möchten, besuchen Sie uns auf www.setlog.com und kontaktieren Sie uns gerne. Für eine nachhaltigere Zukunft!