- Papierberge behindern die Firmen mehr als hohe Energiepreise und
eine marode Infrastruktur. - Mehr als die Hälfte der Befragten plant Personalabbau und höhere
Produktpreise, falls sich die Wirtschaftslage sich nicht ändert. - Fast ein Drittel beschäftigt sich mit Standortverlagerungen.

Zu viel Papierkram: Vertreter der Konsumgüterbranche wünschen sich laut einer Erhebung von Setlog von der neuen deutschen Regierung nichts mehr als den Abbau von Bürokratie. Foto: Scott Graham / unsplash
(Bochum / New York, 21.2.2025) Papierberge reduzieren und Berichtspflichten streichen: Wenn es nach der Meinung von Anbietern für schnelldrehende Konsumgüter geht, sollte die neue Bundesregierung das Thema Bürokratieabbau ganz oben auf die Agenda ihrer neuen Wirtschaftspolitik in Deutschland setzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Blitzumfrage des Bochumer SCM-Softwarespezialisten Setlog unter seinen Kunden aus dem Konsumgüterbereich vom 20. Februar. 85 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die Reduzierung der Bürokratie die wichtigste Maßnahme sei, welche die Politik vorantreiben soll. Für die Erhebung mussten die Firmen die Forderungen an die neue Regierung priorisieren, die mehr als 100 Verbände am Wirtschaftswarntag (29.1.2025) in einem offenen Brief publiziert hatten. Aus den zehn Forderungen durften sie bis zu drei auswählen.
Auf Platz zwei im Ranking landete das Thema Energiepreise. Mehr als die Hälfte der Befragten (61 Prozent) ist der Meinung, dass die Politik für international wettbewerbsfähige Energiepreise sorgen muss. An dritter Stelle steht die Forderung nach einer Infrastruktur- und Dienstleistungsoffensive. 42 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Straße, Schiene, Wasserstraße, Luftverkehr und digitale Administration im europäischen Spitzenfeld sein sollten.
Fast so große Bedeutung wie die Infrastruktur hat für die befragten Vertreterinnen und Vertretern der Firmen die Reduzierung der Unternehmenssteuern. 39 Prozent sind der Ansicht, dass die Belastungen für Unternehmen und Arbeitnehmer mindestens auf das Niveau des EU-Durschnitts gesenkt werden müssen.
Sollte sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht verbessern, planen die befragten Firmen bereits dieses Jahr Konsequenzen zu ziehen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) will Personal abbauen und die Produktpreise erhöhen (52 Prozent). Gut jede dritte Firma (39 Prozent) bereitet sich darauf vor, neue Beschaffungsmärkte zu erschließen. An eine kurzfristige Produktions- und
Standortverlagerung noch in diesem Jahr denken hingegen nur wenige der Befragten (15 Prozent). Anders sieht es bei den mittelfristigen Konsequenzen in drei bis fünf Jahren aus: Sollte die Wirtschaft weiter stagnieren, würden aus heutiger Sicht 27 Prozent eine Verlagerung des Standorts ins Auge fassen. Noch mehr Unternehmen (61 Prozent) würden Personal entlassen und
neue Beschaffungsmärkte erschließen (45 Prozent).
„Die befragten Firmen aus unserem Kundenpool sind auf einem sehr hohen Niveau in puncto Prozessoptimierungen beziehungsweise Kostenreduzierung. Und sie nutzen Software-Tools auf dem neuesten Stand der Technik. Gerade deshalb muss die Politik die Meinung der Konsumgüterbranche und drohende Konsequenzen ernst nehmen. Deutschland braucht jetzt eine
Wirtschaftswende. Und dieses Land mit seiner sozialen Marktwirtschaft muss wieder ein attraktiver Standort für Investoren und ausländische Fachkräfte werden“, betont Setlog Geschäftsführer Ralf Düster.
Für die Erhebung von Setlog nahm ein Experten-Panel von 33 Geschäftsführern, Vorständen und Führungskräften aus dem Bereich Einkauf und Supply Chain Management in führenden Unternehmen der Konsumgüterbranche teil. Die Mehrheit der befragten Firmen (52 Prozent) macht einen Umsatz zwischen 50 und 500 Millionen Euro pro Jahr. Gut ein Drittel (36 Prozent) hat zwischen 250 und 1.000 Beschäftigte. 27 Prozent haben mehr als 1.000 Angestellte. Die Blitzumfrage zeichnet ein aktuelles Stimmungsbild der Branche und erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.
Zentrale Fragestellung in der Setlog-Umfrage: Was sind die wichtigsten Maßnahmen, die eine neue Bundesregierung in Deutschland umgehend angehen sollte?
Neupriorisierung der Staatsaufgaben
Die Staatsaufgaben müssen neu priorisiert werden, um Spielräume für mehr
Infrastrukturausgaben und Steuersenkungen zu schaffen
Unternehmenssteuersenkung
Steuersenkungen für Unternehmen und Arbeitnehmer mindestens auf den EU-Durchschnitt.
Sozialabgabenobergrenze
Eine Rückkehr zur Obergrenze der Sozialabgaben von 40 %.
Bürokratieabbau
Ein umfassender, alle bisherigen Versuche weitübersteigender Bürokratieabbau.
EU-Emissionshandel
Konzentration auf den EU-Emissionshandel als zentrales klimapolitisches Instrument und vollständige Rückgabe der Einnahmen an Bürger und Unternehmen.
Wettbewerbsfähige Energiepreise
International wettbewerbsfähige Energiepreise für alle Unternehmen in Deutschland.
Flexibleres Arbeitsrecht
Ein Arbeitsrecht, das Unternehmern und Arbeitnehmern viel mehr Flexibilität ermöglicht.
Infrastruktur- und Dienstleistungsoffensive
Straße, Schiene, Wasserstraße, Luftverkehr und digitale Administration müssen europäische
Spitze werden.
Freihandel
Der Freihandel muss gestärkt, weitere Freihandelsabkommen müssen geschlossen werden.
EU und Euro
EU und Euro müssen als Garanten für den deutschen Wohlstand erhalten bleiben, aber die EUInstitutionen und -Zuständigkeiten bedürfen einer Aufgaben- und Organisationskritik.
Kontakt Setlog:
Nora Breuker, Digital Marketing Strategist
Setlog GmbH, Alleestrass 80, 44793 Bochum, Germany
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Thilo Jörgl, impact media projects GmbH, Eckherstrass 10b, 85737 Ismaning
T +49 89 215384612, thilo.joergl@impact.mp, impact.mp
Über Setlog
Die Setlog GmbH ist ein Anbieter von Supply Chain Management (SCM)-Lösungen. Zentrales Produkt ist die cloudbasierte Software OSCA mit den Lösungen Purchase Order Management, SRM, Global Logistics, CSR und Quality Control. OSCA, das für „Online Supply Chain Accelerator“ steht, ist bei mehr als 150 Marken in den Bereichen Bekleidung, Elektronik, Nahrungsmittel, Konsumgüter und Hardware im Einsatz. Mithilfe von OSCA vernetzen sich Unternehmen mit ihren Lieferanten und Dienstleistern, um ihre Lieferkette optimal aufeinander abzustimmen, Prozesse zu beschleunigen und Supply Chains effizient zu managen. Die Setlog GmbH wurde 2001 gegründet und zählt heute mit über 40.000 Nutzern in 92 Ländern zu den führenden Anbietern von SCM-Software. Das Softwarehaus beschäftigt 60 Mitarbeiter an den Standorten Bochum (Sitz), Köln und New York. www.setlog.com